Rathaus Elmshausen

Neue Lärmanzeigetafel soll Motorradfahrer bremsen


Schmal-Beerbach. „Wir nehmen das Thema Lärm sehr ernst“, betonten sowohl Lautertals Bürgermeister Andreas Heun, als auch die Bergsträßer CDU-Landtagsabgeordnete Birgit Heitland bei der offiziellen Übergabe eines Lärmdisplays, das seit rund vier Wochen an der Lindenfelser Straße kurz vor der Ortseinfahrt Schmal-Beerbach aus Richtung Ober-Beerbach installiert ist. „Denn Lärm verursacht nachweislich Gesundheitsschäden“, sagt Heun einleitend.
Zur Übergabe waren neben den Behördenvertretern mit Polizeihauptkommissar und Verkehrssachbearbeiter der Polizeidirektion Bergstraße Garry Krug sowie Simone Meister und Anita Konietzka vom Ordnungsamt der Gemeinde Lautertal auch Beigeordneter im Gemeindevorstand Karl-Josef Kuhn und Gemeindevertreter Rolf Degenhardt gekommen.

Seit 2017 gibt es Beschwerden über zu schnelles Fahren
Die Anzeigetafel mit der Aufschrift „Nehmt Rücksicht“ soll insbesondere Motorradfahrer bei einem zu lauten Fahren durch den aufleuchtenden roten Hinweis „Leiser!“ zu einer angepassten Fahrweise veranlassen. Hält sich der Verkehrsteilnehmer an die Regeln, erscheint in der Anzeige in grüner Schrift ein „Danke“.
Das Lärm-Display besteht also hauptsächlich aus zwei Komponenten. Zum einen aus einem mit Solarstrom betriebenen Dialog-Display für die Text- und die Bildanzeige, zum anderen aus einem Erfassungsgerät, das in einigem Abstand an der Straße aufgestellt ist und die gefahrene Geschwindigkeit und die Lautstärke erkennt. „Das Gerät kann sogar zwischen den vorbeifahrenden Verkehrsmitteln unterscheiden“, ergänzt Simone Meister. „Eine Auswertung der gemessenen Fahrzeuge kann ich jederzeit von meinem Schreibtisch in Heppenheim aus durchführen“, kann Garry Krug dann daraus auch gezielte Maßnahmen für die Verkehrsüberwachung durch seine Kollegen ableiten.
Das Display wurde der Gemeinde Lautertal vom Land Hessen jetzt als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt, wofür Heun der Polizei und dem Land Danke sagte. „Seit mindestens 2017/2018 liegen uns nach einer umfangreichen Straßensanierung auf dieser Strecke Beschwerden über zu schnelles Fahren und Motorradlärm vor“, erläutert er, wie es zu dieser Maßnahme gekommen ist. „Ich habe seinerzeit an den Polizeipräsidenten und den ehemaligen hessischen Wirtschaftsminister geschrieben und um Hilfe gebeten.“
„Wir können und wollen aber Motorradfahren nicht insgesamt verbieten, daher handelt es sich um eine Kompromisslösung, die letztlich der Petitionsausschuss gefunden hat“, macht die Landtagsabgeordnete Heitland deutlich. „98 Prozent der Motorradfahrer verhalten sich ja regelkonform“, pflichtet ihr auch der Bürgermeister bei. „Wir haben nun aber ein Instrument, um alles in vernünftige Bahnen lenken zu können.“

Veränderungen am Motorrad können zur Sicherstellung führen
Zudem gibt es auch in diesem Jahr wieder die Motorrad-Präventionskampagne der Hessischen Polizei „Du hast es in der Hand – Überlasse nichts dem Unfall“, die mit Plakataktionen und Radiospots einhergeht. In Südhessen gibt es darüber hinaus Biker-Safety-Touren, die unter anderem von Kradfahrern der Polizei begleitet werden, auf Gefahrenpunkte aufmerksam machen und sowohl das Thema Lärm als auch in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz die Thematik „Erste Hilfe am Unfallort“ behandeln.
„Parallel zu den Präventionsmaßnahmen gibt es regelmäßig Kontrollen. Dabei haben meine Kollegen nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch technische Veränderungen an den Zweirädern im Blick. Schnell kann es dabei zu einem Fahrverbot, empfindlichen Bußgeldern oder sogar zur Sicherstellung des Motorrads kommen“, so Garry Krug abschließend, der zusammen mit den Mitarbeiterinnen des Ordnungsamts dann noch für die ein oder andere technische Frage der Anwesenden zur Verfügung stand.